Stricken tue ich seit dem ich sechs bin, vielleicht.

Ich kann mich erinnern, dass ich lange an einem Schal rumgestrickt habe und so sah er dann auch aus. Endlich-nach Jahren?- fertig, verschenkte ich ihn. Darauf bekam ich zu hören: "Das kannst Du besser". Ich war erstaunt, aber ich wusste, dass es stimmte. Also ribbelte ich alles wieder auf und strickte den Schal neu, es wurde ein gleichmäßiges Gestrick. Damals war ich wohl etwa acht Jahre alt.

In den Achtzigern haben wir in der Schule im Unterricht gestrickt, selbst in den Neunzigern noch. Und auch heute wünschte ich bei so mancher Sitzung, ich könnte mein Strickzeug hervorziehen und Stricken. Es beruhigt ungemein und bündelt meine Konzentration auf das Wesentliche in der Besprechung.

Ich habe meine Jobs gewechselt, wie Hunde den Baum, dem Stricken bin ich immer treu geblieben. Ich habe die Grundkenntnisse von meiner Mutter und meiner Oma gelernt. Meine Oma war eine echte Strickliesel! Die kompliziertesten Muster waren ihre. Für jede Gelegenheit hatte sie ein passendes Strickzeug. Sie hat die ganze Familie bestrickt nur die Socken waren von Anfang an meine Aufgabe. Und die sind mir geblieben.

Ich stricke genau und gleichmäßig. Aber ob es "richtig" ist, vermag ich nicht zu sagen. Gäbe es noch die Strickzunft würde ich vermutlich mit Pauken und Trompeten durch die Gesellenprüfung rasseln. Meine Sachen sind sehr gut.